15.02.2014

Alarmübung: Erdbeben in Hessen

Bendorf/Limburg. Technisches Hilfswerk Bendorf übte im hessischen Limburg das Bergen und Retten von verschütteten Personen.

Samstag, der 15.02.2014 um 7:32 Uhr.  Der THW Ortsverband Bendorf wurde von der THW Geschäftsstelle in Koblenz alarmiert. Der Einsatzauftrag lautete: Rettung von verschütteten Menschen nach einem schweren Erdbeben.

Daraufhin alarmierte die Ortsverbandsführung mittels Funkmelder und SMS Alarmierung den Ortsverbandsstab, den Technische Zug und die  Höhenrettungsgruppe.

Um die Einheiten gezielt ins Einsatzgebiet zu entsenden, wurde ein Bereitstellungsraum auf dem Rasthof Limburg eingerichtet. Nachdem der Zugtrupp den Einsatzort erkundet hatte, verlegten die 1.Bergungsgruppe, die 2. Bergungsgruppe und die Höhenrettung, vom Bereitstellungsraum zur Einsatzstelle.

Die Höhenrettungsgruppe begann, mit Hilfe der 1. Bergungsgruppe, die Rettung eines Sportkletterers, der bei dem Erdbeben abgerutscht war und seitdem in einer steilen Schieferwand hing.

Nach der schnellen Rettung dieser Person übernahm die 1. Bergungsgruppe die Rettung von zwei Personen aus einem zusammengestürzten Gebäude. Nach kurzer Suche wurde eine Person auf dem Dachboden gefunden, die einer der Retter durch einen kleinen Zugang kletternd erreichte, und so der Weg für eine schnelle Rettung frei war. Auf dem weiteren Rettungsweg waren Röhren und einige weitere Hindernisse wie lose Steine oder Engstellen zu passieren, die für den Übungszweck eingebaut wurden. Die zweite vermisste Person lag im zweiten Untergeschoss, was die Rettung zusätzlich erschwerte. Nachdem der Retter den Verletzten gefunden hatte, wurde dieser mittels Spineboard aus dem Untergeschoss (einem verschlungenen Röhrensystem)  geborgen.

Die 2. Bergungsgruppe erhielt den Auftrag, drei vermisste Personen aus einem Höhlensystem zu  Retten. Der Haupteingang der Höhle war zusammengebrochen, so dass der einzige Zugang nur über einen zugemauerten Versorgungsschacht erfolgen konnte.  Schnell war diese Barriere  mittels Aufbruchhammer entfernt. Hier wurde das nächste Hindernis sichtbar, welches aus circa 30 Kunststofffässern bestand, die den  Weg blockierten. Nachdem sichergestellt war, dass sie keine gefährlichen Substanzen enthielten, wurde mit vielen Händen dieses Problem schnell beseitigt.

Dahinter wurde die erste verletzte Person gefunden, professionell versorgt und ins Freie transportiert. Die Suche im Dunklen gestaltete sich schwierig, ging aber ausgestattet mit Taschenlampen und Kopfleuchten, weiter. Beim genauen Absuchen fand man die zweite zu rettende Person, ein Kind, liegend in einem etwas höhergelegenem Teil der Höhle. Die Rettungsmittel waren schon vorbereitet, wodurch auch diese Rettung schnell abgearbeitet war.

Die Suche wurde wieder fortgesetzt, und man fand, nach ca. 500m, am Ende der Höhle, ein ca. 6m tiefes Loch mit einer verunglückten Person, zur deren Bergung mittels Akku-Schlagschrauber und Spezialdübeln, in die Felswände Anschlagpunkte für Seile geschraubt wurden. Eine Höhenretter seilte sich in das Loch ab und stabilisierte die Person auf einen Schleifkorb, welchen die anderen Helfer dann nach oben ziehen konnten.

Der Ortverbandsstab hatte die Aufgabe der Koordination im eigenen Ortsverband, und  für ein warmes Mittagessen für die Retter in Limburg zu sorgen. Mittels Unimog wurden Biertischgarnituren, Getränke und eine Kochstelle zur Einsatzstelle gebracht, so dass nun eine schmackhafte Suppe vor Ort zubereitet werden konnte.

22 Helferinnen und Helfer konnten bei dieser nicht angekündigten Alarmübung erreicht werden, und wurden mit insgesamt 5 Einsatzfahrzeugen in den Einsatz geschickt.

Es wurden bei der Übung viele Einsatzoptionen abgearbeitet. So wurde z.B. die  Kommunikation zwischen  dem Ortsverbandsstab in Bendorf und der  Einsatzstelle in Limburg, über Digitalfunk betrieben. Das wäre mit der alten, analogen Technik, nicht ohne Weiteres möglich gewesen. Dennoch gab es Probleme mit der digitalen Kommunikation, z. B.  in dem  Höhlensystem. Dort war keine Funkverbindung möglich. Hierzu muss eine Lösung gefunden werden. Z. B. die Nutzung von vorher festgelegten Signalen mittels Trillerpfeife, oder ähnlicher akustischer Signalgeber.

 Die Einsatzleitung vor Ort, der Beobachter der Geschäftsstelle, und die Leitung des Stabs, waren sich darüber  einig, dass alle gestellten Aufgaben in einer guten Zeit, sicher abgearbeitet wurden. Dies ist  ein Beweis für den guten Ausbildungsstand der Helferinnen und Helfer. Zusammen mit der  im Ortsverband vorgehaltenen Ausstattung, ist man sehr gut auf solche Ereignisse vorbereitet.

Fotos und Text: THW Bendorf


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