Ausbildung

Ausbildung im THW

Im Jahr 2004 wurde die Ausbildungskonzeption im THW überarbeitet und den aktuellen Bedürfnissen angepasst. Ziel ist es, die Ausbildung durch modulare Struktur flexibler zu gestalten, in dem z.B. im Beruf erworbene Qualifikationen anerkannt werden und jeweils nur noch der THW-spezifische Ausbildungsteil absolviert werden muss. Darüber hinaus legt das THW künftig vermehrt darauf Wert, dass die im THW erworbenen Qualifikationen wiederum auch durch die Arbeitgeber anerkannt werden, z.B.  in dem eine Vergleichbarkeit mit zivilen Qualifikationen garantiert wird.

Basisausbildung I (ehemals Grundausbildung)

Für die Durchführung der Basisausbildung I, die jeder Helfer zu Anfang seiner THW-Laufbahn absolvieren muss, ist der Ausbildungsbeauftragte des Ortsverbandes verantwortlich. Die Grundausbildung umfasst folgende Lernabschnitte:

  1. Das THW im Gefüge des Zivil- und Katastrophenschutzes und der Gefahrenabwehr von Bund und Ländern / THW und Arbeitgeber 
  2. Grundlagen der Arbeitssicherheit 
  3. Arbeiten mit Leinen, Spanngurten, Drahtseilen, Ketten und Rundschlingen 
  4. Umgang mit Leitern 
  5. Holz-, Metall- und Gesteinsbearbeitung 
  6. Bewegen von Lasten 
  7. Arbeiten im und am Wasser 
  8. Ausleuchten von Einsatzstellen 
  9. Verhalten im Einsatz 
  10. Grundlagen Rettung und Bergung 
  11. Einsatzgrundlagen

Die Basisausbildung I umfasst 75 h und wird mit einer Prüfung abgeschlossen, die aus drei Prüfungsteilen besteht:

  1. Theoretische Prüfung mit 40 Fragen 
  2. Einzelprüfung mit 24 praktischen Aufgaben 
  3. Teamprüfung

Basisausbildung II (ehemals Fachausbildung)

Alle Fachgruppen haben einen unterschiedlichen  Tätigkeitsschwerpunkt. Dies macht eine weitere Qualifikation im Anschluss an die Basisausbildung I erforderlich. Alle Helferinnen und Helfer erhalten daher in der Basisausbildung II eine fachgruppenspezifische Ausbildung. Diese befähigt sie,  mit den Geräten und Arbeitsmethoden ihrer spezialisierten Einheit den Einsatzauftrag zu erfüllen. Helfer, die berufliche Qualifikation mitbringen, müssen natürlich nicht mehr das gesamte Ausbildungsprogramm absolvieren, sondern schließen nur noch eventuell vorhandene Lücken. Diese Ausbildung wird durch die Führungskräfte der Einheiten sowie durch besonders qualifizierte Helferinnen und Helfer durchgeführt.

Als Abschluss für diesen Ausbildungsabschnitt wird regelmäßig eine Übung auf überörtlicher Ebene durchgeführt, in der die gesamte Einheit als Team geprüft wird.

Bereichsausbildung

Die Bereichsausbildung wird durch ehrenamtliche THW-Ausbilder auf überörtlicher Ebene durchgeführt. Sie wird insbesondere für folgende Bereiche angeboten:

  • Atemschutz 
  • Sprechfunk 
  • Verpflegung 
  • Informationstechnik 
  • Sanitätswesen

Alternativ kann diese Ausbildung auch bei anderen Organisationen absolviert werden, so kann z.B. die Atemschutzausbildung bei der Feuerwehr durchgeführt werden.

Schulische Ausbildung

Für die schulische Ausbildung stehen dem THW die beiden eigenen Ausbildungsstätten bei Stuttgart und Bremen zur Verfügung. Hier wird die Ausbildung angeboten, deren Durchführung aufwändiger ist und daher die Infrastruktur einer Schule benötigt wird. Das gilt insbesondere für die Führungskräfteausbildung im THW sowie für Spezialfunktionen, wie z.B. Bootsführer im KatS, Schweißer/Brennschneider, Sprengausbildung ...

Weiterhin können von den Führungskräften auch Lehrgänge an der Akademie für Katastrophenhilfe, Notfallplanung und Zivilschutz (AKNZ) besucht werden. 

Auf Grund sich ändernder beruflicher Anforderungen an unsere ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer geht das THW in Sachen Ausbildung auch neue Wege. Für Helferinnen und Helfer, die aus beruflichen oder privaten Gründen für einen Lehrgangsbesuch unabkömmlich sind, werden zu bestimmten Themen Fernlehrgänge angeboten.  Interaktive Lernsoftware ist dabei ebenso hilfreich wie Ausbildermappen auf CD-ROM.